Wer kennt sie nicht: die Radler, die im Slalom durch die Fußgängerzone rasen oder einem auf schmalen Gehwegen waghalsig entgegenkommen. Doch es gibt auch Fußgängerinnen, die gedankenlos über den Radweg stolpern und sich dann auch noch beschweren, wenn geklingelt wird. Hier ist gegenseitiges Rücksichtnehmen gefragt!
Das ist jedoch nicht einfach, wenn sich Radfahrerinnen und Fußgänger oft viel zu enge Wege teilen müssen, die dafür nicht gemacht sind. So sind Konflikte geradezu programmiert. Dabei haben beide Gruppen doch ein gemeinsames Interesse: Sie wollen sicher, bequem und mit Würde vorwärtskommen und sich nicht durch die Lücken zwängen müssen, die ihnen der fahrende und stehende Autoverkehr noch lässt. So gesehen sind sinnvolle Investitionen für die einen fast immer auch ein Gewinn für die anderen. Eine Bus- und Radspur in der Kiesstraße zum Beispiel käme auch zu Fuß Gehenden zugute, weil sie die Küferstraße vom Radverkehr entlasten würde.
Deshalb sollten Fußgängerinnen und Radfahrer sich nicht weiter gegeneinander ausspielen lassen, sondern an einem Strang ziehen – für bessere Wege, mehr Platz und weniger Autos. Dann klappt’s auch mit dem Rücksichtnehmen.
Es braucht gute Nerven, auf der Kiesstrasse mit dem Rad zu fahren und sich von den drängelnden Autos überholen zu lassen, oft auch noch knapper als es die Polizei erlaubt.
Deshalb fahren viele Fahrradfahrer nicht auf der Hindenburgstrasse bis zum Ende, sondern sie fahren in die Obertorstrasse, überqueren die Ampel und dann links auf den Gehweg. Die Bus- und Radspur in der Kiesstraße ist dringend notwendig, Busfahrer, Radler und Fussgänger haben’s besser, trotzdem wird der Autoverkehr auch an Wochentagen zügig rollen.