Am 25. Januar hat der Ausschuss für Technik und Umwelt des Gemeinderats dem Antrag der Stadtverwaltung zugestimmt, den Alicensteg abzureißen, ohne dass über einen Neubau entschieden wurde. Dies widerspricht völlig dem neuen Mobilitätskonzept der Stadt, das OB Jürgen Zieger jüngst mit großen Worten im Gemeinderat präsentiert hat. Zentraler Leitgedanke des Papiers: Mobilität solle „weiterhin frei und selbstbestimmt erfolgen können, d. h. ohne Zwang oder unerwünschte Einschränkungen.“ Und weiter: „An Stellen, wo Einschränkungen … unumgänglich sind, sollen gleichwertige, attraktive Alternativen zur Verfügung stehen.“
Wenn das mehr als leere Worte sind, muss die Verwaltung jetzt darlegen, wie „gleichwertige, attraktive Alternativen“ zum Alicensteg aussehen und wie sie Menschen, die zu Fuß zwischen östlichem Zollberg und Merkelpark unterwegs sind, eine freie und selbstbestimmte Mobilität „ohne Zwang oder unerwünschte Einschränkungen“ ermöglichen will. Dazu braucht es endlich ein übergreifendes Fußverkehrskonzept, zu dem sich Stadt und Gemeinderat bereits im gerade ausgelaufenen Klimaschutzkonzept verpflichtet haben, was aber nie umgesetzt wurde. Erst dann kann vernünftig und verantwortungsvoll über die Zukunft des Alicenstegs entschieden werden – und nicht vorher. Sonst stehen zu Fuß Gehende am Ende wieder einmal mit leeren Händen da.